Ähnlich wie bei deinen digitalen Dokumenten sammeln sich auch deine digitalen Inhalte – Bücher, Spiele, Fotos, Musik – im Laufe der Zeit an. Irgendwann wird es immer schwieriger, das zu finden, was du suchst, wenn du ein bestimmtes Stück Inhalt brauchst.
Um dem entgegenzuwirken, möchte ich eine einfache Methode vorschlagen, mit der du deine digitalen Medien besser organisieren kannst. Das Ziel ist, dass du schneller findest, was du brauchst, dich weniger überfordert fühlst und vielleicht sogar inspirierter bist, wenn du durch deine Sammlung stöberst.
Erstes Prinzip: Ein Ort pro Kategorie (plus einer für das Backup)
Lege für jede Kategorie von Inhalten einen digitalen Speicherort fest – und einen weiteren als Sicherungskopie.
Zum Beispiel sollten Fotos, die dir wichtig sind, in einem bestimmten Ordner auf einem ausgewählten Cloud-Dienst gespeichert und einmal pro Woche lokal auf deinem Laptop gesichert werden.
Diese einfache Regel schafft Ordnung und Vorhersehbarkeit: Du wirst immer wissen, wo du suchen musst, wenn du etwas finden möchtest.
Etwas komplizierter wird es, wenn du Inhalte hast, die nur in einem bestimmten Kontext verwendet werden. Du könntest zum Beispiel Bücher haben, die du ausschließlich beruflich nutzt, oder Bilder, die für ein bestimmtes Designprojekt gedacht sind. In solchen Fällen lohnt es sich, diese separat zu speichern. Sie bilden eigene Kategorien – etwa persönliche Fotos, berufliche Fotos oder arbeitsbezogene Bücher.
Eine weitere Ebene der Komplexität entsteht, wenn du Medien nutzt, die eng an eine bestimmte Plattform gebunden sind. Theoretisch könntest du solche Abhängigkeiten vermeiden, indem du sie in gängige Formate exportierst (z. B. PDF, MP4). In der Praxis ist das jedoch oft schwierig.
Nimm etwa Audible-Hörbücher: Technisch gesehen „gehören“ sie dir, aber sie außerhalb des Audible-Ökosystems zu verwenden, ist nicht einfach. Gleiches gilt für Kindle-eBooks. Diese Plattformen nutzen proprietäre Formate, die die Portabilität und das Eigentum einschränken.

Aus diesem Grund würde ich solche Medien nicht als wirklich „deine“ betrachten. Der Plattformanbieter besitzt sie im Grunde – du bezahlst nur für das Recht, sie innerhalb seines Systems zu nutzen. Behandle solche Inhalte daher so, wie sie tatsächlich sind: Mietmedien.
Wenn du auf ein besonders interessantes Buch oder einen anderen Inhalt stößt, den du langfristig behalten oder später wiederverwenden möchtest, versuche, ihn in einem offenen, standardisierten Format (z. B. EPUB, PDF oder MP4) zu erwerben. So stellst du sicher, dass du auch dann noch Zugriff darauf hast, wenn die Plattform verschwindet oder ihre Richtlinien ändern.
Zweites Prinzip: Regelmäßige Pflege und Sicherung
Lege einen festen Rhythmus fest, um deine digitalen Inhalte zu prüfen, zu organisieren und zu sichern – unabhängig davon, von welcher Plattform sie stammen.
Fotos stammen beispielsweise nicht nur von deinem Handy, sondern auch aus Chats mit Freunden oder aus sozialen Netzwerken. Du könntest dir also alle zwei Monate eine Stunde Zeit nehmen, um zu entscheiden, welche deiner digitalen Inhalte du behalten möchtest.
Das verhindert nicht nur, dass dein Speicher zu einer digitalen Ablagefläche wird, sondern fördert auch Achtsamkeit – du wählst bewusst nur die Fotos, Songs oder Bücher aus, die dir wirklich wichtig sind.
Sobald du dich entschieden hast, speichere sie an deinem Hauptspeicherort und aktualisiere anschließend dein Backup.

Drittes Prinzip: Behalte nur, was dir wirklich etwas bedeutet
Dieses Prinzip ist bereits im zweiten enthalten, aber es lohnt sich, es hervorzuheben: Bewahre nur das auf, was dir echten Wert bringt.
Du musst nicht jedes Buch, jedes Foto oder jede Datei behalten, die du je bekommen hast. Frag dich lieber, ob dir etwas genug Freude oder Nutzen bringt, um es langfristig zu sichern – also regelmäßig zu sichern und Zeit in seine Pflege zu investieren.
Wenn du deine Inhalte gespeichert und gesichert hast, nimm dir ruhig einen Moment, um durch deine Sammlung zu stöbern. Diese kleine Routine kann überraschend erfüllend sein: Du kannst Erinnerungen auffrischen, alte Inspirationen wiederentdecken und vielleicht neue kreative Ideen gewinnen.
Dein digitales Archiv kann so zu mehr werden als nur ein Speicherort – es kann eine persönliche Quelle der Inspiration und Reflexion sein.
Checkliste
- Speichere jede Art von digitalen Inhalten (Fotos, Bücher, Musik usw.) an einem klar definierten Ort – und führe eine Sicherung an einem zweiten Ort.
- Verwende getrennte Ordner für verschiedene Kontexte – privat, beruflich oder projektbezogen.
- Behandle plattformgebundene Medien (z. B. Audible, Kindle) wie Leihinhalte, nicht wie Eigentum.
- Bevorzuge offene, übertragbare Formate (EPUB, PDF, MP4) für Inhalte, die du langfristig behalten möchtest.
- Plane regelmäßige Termine – etwa alle zwei Monate – um deine Inhalte zu prüfen und zu sichern.
- Behalte nur das, was dir Freude oder bleibenden Wert bringt, und lösche den Rest.
- Durchsuche deine Sammlung hin und wieder, um dich inspirieren zu lassen und neue Ideen zu entdecken.