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Digitale Ordnung auf Reisen: Von Deutschland bis Übersee

Jede und jeder von euch hat andere Vorlieben beim Reisen: Einige mögen eher All-inclusive Urlaub und die damit verbundene Sorgenfreiheit, andere lieben Städtetrips und wieder andere Aktivurlaub. Die hier aufgeführten Themen sollen euch daher nur als Inspiration dienen, an was ihr bei eurer Reise denken dürft, um die minimalen (digitalen) Grundbedürfnisse auch auf Reisen organisiert zu wissen. Und nicht zuletzt solltet ihr bedenken, dass je weiter ihr reist, desto eher solltet ihr euch um diese vier Themen kümmern:

  1. Sicherung wichtiger Dokumente
  2. Gesundheitsvorsorge 
  3. sicheres, (mobiles) Internet
  4. sicheres Bezahlen

Fangen wir also an, hier sind wertvolle Tipps für jede Etappe deiner Reise, sei es innerhalb Deutschlands, der EU oder Übersee.

Sorge für einen zuverlässigen Zugriff auf deine Reiseunterlagen

Egal wohin die Reise geht, die Dokumente, die deine Identität bestätigen, sind von entscheidender Bedeutung. Stell daher sicher, dass du deine Ausweisdokumente wie Personalausweis (Deutschland und EU) oder Reisepass (gilt überall) und gegebenenfalls Visa dabei hast. Noch wichtiger ist es, digitale Backups dieser Dokumente zu erstellen und deren Kopien verschlüsselt in einer Cloudablage aufzubewahren. Du kannst die Kopien auch noch lokal auf den mobilen Geräten, die du mitnimmst, ablegen, aber auch diese können verloren gehen oder gestohlen werden, daher solltest du hier nicht auf eine Cloudablage verzichten. So hast du immer Zugriff auf deine wichtigsten Unterlagen, selbst wenn die physischen Dokumente verloren gehen sollten.

Sorge für deine Gesundheit auf Reisen

Deine Gesundheit solltest du zwar nicht nur auf Reisen priorisieren, aber auf Reisen ist es noch wichtiger hier vorbereitet zu sein, denn auf die gewohnte Versorgung kannst du auf Reisen nicht zählen. Stell daher sicher, dass du ausreichend Medikamente für die Dauer deines Aufenthalts mitgenommen hast. Am besten erstellst du auch einen digitalen Notfallpass, der wichtige medizinische Informationen, laufende Behandlungen und Notfallkontakte enthält. Dazu gibt es sowohl Android als auch iOS Apps, die auch im gesperrten Zustand deines Smartphones funktionieren. Solltest du chronische Krankheiten haben, kannst du dir ebenfalls einen physischen Gesundheitspass zulegen. Dazu schreibst du die wichtigsten Infos (am besten auf Englisch) und führst diese in der Brieftasche bei dir. Diese Vorlage von der Technischen Krankenkasse bietet hierbei eine Inspirationsquelle, welche Informationen in einem Gesundheitspass enthalten sein sollten: https://www.tk.de/techniker/unternehmensseiten/unternehmen/broschueren-und-mehr/ausweis-notfall-2013418?tkcm=ab. Dabei solltest du auch deine wichtigsten Notfallkontakte notieren. Am Besten informierst du diese Menschen jedoch vorher, dass du Ihre Daten für diesen Zweck nutzen willst. Ebenso solltest du die Telefonnummern deiner Notfallkontakte auswendig kennen, denn ein Handy kann schnell verloren gehen. 

Nicht zuletzt ist eine umfassende Auslandskrankenversicherung auf Reisen unverzichtbar. Selbst, wenn man innerhalb der EU mit der europäischen Gesundheitskarte eine grundlegende medizinische Vorsorge genießen kann, umfasst diese beispielsweise nicht die Rücktransportkosten, selbst wenn ein Rücktransport medizinisch sinnvoll wäre. Das bedeutet also, dass du dich um die entsprechende Versicherung kümmern solltest. Diese sind meist relativ günstig und lohnen sich schon ab einer Auslandsreise im Jahr.

Sicheres, mobiles Internet im Ausland

Wir sind heutzutage sehr stark vom Internet abhängig und das tut besonders weh, wenn du unterwegs bist und merkst, dass dein Datenvolumen verbraucht ist. Innerhalb der EU stellen sich hier keine großen Herausforderungen, da seit 2017 keine Roaminggebühren verlangt werden können und du relativ einfach zusätzliche Datenpakete bei deinem bestehenden Telefonanbieter kaufen kannst. Allerdings kann es sein, dass dein deutscher Netzbetreiber dein Datenvolumen innerhalb der EU begrenzen darf. Daher lohnt es sich eventuell über die Nutzung von eSIM (elektronische SIM) nachzudenken. Die meisten aktuellen Smartphones unterstützen eSIM. Damit kannst du sowohl deine eigene SIM als eSIM nutzen und wenn du mal im Ausland bist, eine physische, prepaid SIM-Karte kaufen und all deinen Datenverbrauch über diese SIM-Karte laufen lassen. Wem das zu umständlich ist, der nutzt meist eines der vielen offenen WLAN-Netze, die man so unterwegs findet, um zwischendurch mal ins Internet gehen zu können. Allerdings ist hierbei die Sicherheit der Verbindung sehr wichtig, du willst ja schließlich nicht, dass sich irgendein Skript-Kiddy, das sich ebenfalls in diesem Café und offenem WLAN-Netzwerk befindet, Zugang zu deinen Passwörtern verschafft. Daher ist Verschlüsselung deiner Kommunikation innerhalb offener Netzwerke sehr wichtig. Daher solltest du all deine Verbindungen über ein VPN (Virtual Private Network) laufen lassen. Ein sicheres VPN verschlüsselt deine Kommunikation und schützt deine Daten vor neugierigen Blicken. Allerdings solltest du ein wenig recherchieren, was vertrauenswürdige VPN Anbieter sind. Denn der Betreiber der VPN-Server kann im Zweifel alle deine Daten mitlesen. Auch gibt es einige vermeintlich kostenlosen Anbieter, die jedoch bei der Installation Ihres VPN Clients Malware einspielen und deinen Computer als Botnet missbrauchen…  Dieser Blogpost zum Thema in englischer Sprache von ProtonVPN kann dir eine gute Orientierung bieten:  https://protonvpn.com/blog/best-free-vpn/ . Ich empfehle dir ProtonVPN nicht, nur den Artikel. Schau selbst, welchen Anbieter du auf Basis der beschriebenen Kriterien auswählen würdest.

Sicheres Bezahlen im Ausland

Sicheres Bezahlen im Ausland ist glücklicherweise innerhalb der EU ein relativ einfaches Thema, weil du hier überall kostenlos Geld in lokaler Währung (ja genau, es gibt auch EU Länder ohne Euro 😉 ) abheben und auch in lokaler Währung mit Karte bzw. kontaktlos bezahlen kannst. Achte aber wirklich immer darauf, dass du die Option “in lokaler Währung zahlen” auswählst, falls diese dir vom Geldautomaten oder dem Bezahlterminal angeboten wird. Denn so bekommst du die Währung zum besten aktuellen Wechselkurs. Falls deine Reise nach Übersee geht, solltest du jedoch genauer schauen, welche Kreditkarte du zum bezahlen und zum Bargeld abheben nutzen willst, denn hier gibt es viele Unterschiede. Daher empfehle ich dich von einer unabhängigen Quelle beraten zu lassen (wie beispielsweise der “Finanztip Stiftung” (https://www.finanztip.de/kreditkarten/ ). 

Du kannst auch von der “Card Control” Funktion deiner Kreditkarten Gebrauch machen. Damit kannst du festlegen, welches Urlaubsland für das Bezahlen mit deiner Kreditkarte freigeschalten ist. Und schließlich solltest du auch, insbesondere in Ländern, bei denen die Zahlung mit Kreditkarte noch nicht so ausgeprägt ist, immer eine gewisse Menge Bargeld dabei haben. Dazu solltest du dich vorher informieren, was für ein Budget für ein bestimmtes Urlaubsziel bezogen auf die Dauer deines Aufenthalts ausreichend ist. 

Natürlich gibt es noch viel mehr, was man im Urlaub bedenken darf, aber mit diesen vier Themen: Sicherung wichtiger Dokumente, die Vorbereitung auf medizinische Notfälle, Gewährleistung eines sicheren Internetzugangs und sicheres Bezahlen, hast du die Grundlage für einen erholsamen Urlaub geschaffen, auch wenn irgendwann einmal etwas schief gehen sollte.

Checkliste:

  1. Digitale Backups deiner wichtigsten Reisedokumente machen und diese verschlüsselt in einem Cloudspeicher hinterlegen. 
  2. Telefonnummern von Notfallkontakten notieren und am Besten auswendig können.
  3. alle notwendigen Medikamente mitnehmen und einen digitalen Notfallpass erstellen.
  4. Auslandskrankenversicherung abschließen.
  5. Roaming-Optionen prüfen oder eSIM nutzen.
  6. VPN für sichere WLAN-Verbindungen in öffentlichen WLAN-Netzen verwenden.
  7. Kreditkartenwahl überprüfen und immer in lokaler Währung zahlen.
  8. Gegebenenfalls die “Card Control” deiner Kreditkarte nutzen.
  9. Genügend Bargeld für Länder ohne weit verbreitete Kreditkartenakzeptanz mitnehmen.