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Die besten Apps für mehr Produktivität – Gibt es sie wirklich?

Wenn du einige meiner bisherigen Blogposts gelesen hast, wirst du dir diese Frage wahrscheinlich selbst beantworten können: “Gibt es die perfekte App für mehr Produktivität?” Klare Antwort: “Nein!” 

Weniger ist oft mehr, und es gibt keine App, die dir die Arbeit vollständig abnimmt.

Man könnte leicht der Illusion verfallen, dass diese neue App genau das ist, was du schon immer gesucht hast, um ein Problem zu lösen, das du bisher mit anderen Mitteln nicht in den Griff bekommen hast. Ähnlich wie beim Shopping, wo man denkt: “Dieser Bauchtrainer wird mir endlich zu einem Waschbrettbauch verhelfen”, endet die App dann oft genauso wie der ungenutzte Bauchtrainer: Sie verschwendet Platz und erfüllt nicht die erhoffte Funktion.

Photo by Eugen Str on Unsplash

Apps sind nur Werkzeuge – sie ersetzen keine Arbeit

Apps sind Werkzeuge wie alles andere, das du kaufst, um Bedürfnisse zu erfüllen oder Probleme zu lösen. Ohne das notwendige Drumherum – und in den meisten Fällen ist das schlicht Arbeit – wird auch die intuitivste App nichts an deinem Produktivitätslevel ändern. Die Arbeit muss trotzdem erledigt werden, und das kann dir keine App abnehmen.

Das heißt nicht, dass Apps nicht hilfreich sein können. Es gibt durchaus Anwendungen, die mir bestimmte Aufgaben sehr erleichtern, wie z.B. “Trello” für Projekt- und To-do-Listen oder die “Daily Dozen” App, um meine gesunde Ernährung zu tracken. Aber das bedeutet nicht, dass diese Apps die Lösung für alles sind. Sie unterstützen dich, doch die eigentliche Arbeit bleibt dir nicht erspart.

Teste Apps auf Herz und Nieren, bevor du sie in deinen Werkzeugkoffer aufnimmst

Natürlich spricht nichts dagegen, eine neue App auszuprobieren. Schau dir ruhig die Features an und prüfe, ob du sie irgendwann sinnvoll nutzen könntest. Speicherplatz ist heutzutage auf den meisten mobilen Geräten kein so knappes Gut mehr wie früher. Doch bevor du wieder der nächsten App nachjagst, gebe ich dir ein paar Kriterien an die Hand, die dir helfen, besser zu entscheiden, ob du wirklich Zeit, Mühe und eventuell auch Geld in eine neue App investieren möchtest.

Photo by Anne Nygård on Unsplash

Grundsätze für die Auswahl neuer Apps

Hier sind ein paar Prinzipien, die ich für mich bei der Auswahl von Apps befolge:

1. Was ist das Problem, das du lösen möchtest?  

Das ist der wichtigste Aspekt. Sei kreativ und prüfe, ob du dieses Problem oder Bedürfnis nicht auch anders lösen kannst. Brauchst du wirklich eine App dafür oder kommst du auch anders und villeicht sogar effizienter ans Ziel?

2. Hast du bereits eine App, die das Problem löst?

 Bevor du eine neue App installierst, überlege, ob du nicht bereits eine hast, die das Problem lösen kann. Wenn ja, was bietet die neue App, was deine alten Apps nicht bieten? Besonders, wenn die Migration von Daten von der alten zur neuen Appnotwendig wird, musst du abwägen, ob der Aufwand lohnt.

3. Lohnt sich der Aufwand für die Umstellung?

Wenn du zu dem Schluss kommst, dass die neue App besser ist, stell dir die Frage: Willst du wirklich den Aufwand der Dateneingabe oder gar eine doppelte Pflege von Daten für eine Zeit in Kauf nehmen?

4. Gibt es eine Open-Source-Alternative?

 Wenn die App kostenpflichtig ist, prüfe, ob es eine Open-Source- Alternative gibt. Auch wenn diese Alternativen nicht immer die bessere Wahl sind, lohnt es sich immer, sie in Betracht zu ziehen, denn die Transparenz des Quellcodes von Open-Source Apps ermöglicht es jedem, Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen und Anpassungen vorzunehmen. Ein weiterer Pluspunkt ist die aktive Community, die oft rund um Open-Source-Projekte entsteht. Diese Gemeinschaft bietet Unterstützung, teilt Wissen und trägt kontinuierlich zur Weiterentwicklung der Software bei.

5. Kostenlose Apps – aber auf wessen Kosten? 

Falls eine App kostenlos ist, aber nicht Open-Source, dann dienen oft deine Daten als Kompensation für die Entwicklung dieser App. Oder die kostenlose Version bietet nur einen sehr eingeschränkten Funktionsumfang im Vergleich zur Bezahlversion, was dich wiederrum langfristig an die Bezahlversion führen soll. Überprüfe also, ob die Kosten (entweder deine Daten oder die Gebühren für die Premiumversion) im Verhältnis zum Service, den die App bietet, angemessen sind.

Fazit: Apps bewusst einsetzen

Schau auch gerne in meine letzten Artikel zum Thema „Wie du dein Smartphone zu deinem persönlichen Schweizer Taschenmesser machst” an. Dort helfe ich dir, deine App-Nutzung bewusster zu gestalten und dein Smartphone zu einem besseren Werkzeug zu machen. Letztendlich ist auch das Smartphone nur das, ein Werkzeug, und sollte keinem Selbstzweck dienen.

Checkliste:

  1. Definiere das Problem, das du mit der App lösen möchtest, oder das Bedürfnis, das du damit erfüllen möchtest.
  2. Überprüfe, ob du bereits eine App hast, die dieses Problem löst.
  3. Überlege, ob die neue App einen echten Mehrwert im Vergleich zu einer möglicherweise bestehenden App bietet.
  4. Sei dir des Aufwands bewusst, den die Umstellung (z. B. die Migration von Daten) bei der Wahl einer neuen App mit sich bringt.
  5. Prüfe, ob Open-Source-Alternativen für dich in Betracht kommen.